Gründe für eine Pferdezahnbehandlung
Eine regelmäßige und gründliche Kontrolle der Zähne und der Maulhöhle ist wichtig für das Wohlbefinden und die Gesunderhaltung jedes Pferdes, egal welchen Alters. Der Kauapparat der Pferde ist auf eine permanente und effiziente Mahltätigkeit ausgelegt, um das Futter schon im Maul möglichst gut zu zerkleinern. Diese kleinen Futterpartikel können dann im Magen-Darm-Trakt optimal aufgeschlossen werden und tragen somit zu einer optimalen Ernährung bei.
Früher haben Pferde bis zu sechzehn Stunden am Tag auf hartem Steppengras gegrast und darauf wurde ihr Gebiss im Laufe der Evolution angepasst. Pferdezähne nutzen sich im Laufe ihres Lebens ab, sie sind so gebaut, dass auf der Kaufläche drei unterschiedlich harte Zahnsubstanzen freiliegen. Dadurch entsteht eine Riffelung, die wie ein Mühlstein wirkt und Futter gut zermahlen werden kann.
Um der Abnutzung entgegen zu wirken, haben die Zähne der Pferde direkt nach ihrem Durchbruch in die Maulhöhle eine sehr lange Ersatzkrone, die im Zahnfach verborgen ist. Jeder Zahn schiebt sich nun ca. 3mm im Jahr in Richtung Maulhöhle vor und wird idealerweise im gleichen Maße abgenutzt. Das Fressverhalten der domestizierten Pferde hat sich jedoch deutlich geändert, sie fressen weniger Stunden am Tag und teilweise anders strukturiertes und konzentriertes Futter, wie etwa Kraftfutter. Dadurch kommt es zu einer Verringerung des Kauausschlages und einer verminderten Abreibung. Es entstehen scharfe Kanten und Haken. All diese Gebissanomalien haben zur Folge, dass die Kaubewegung nur noch mehr eingeschränkt wird, was sich über das Kiefergelenk und die langen Halsmuskeln auch auf den gesamten Körper auswirken kann.
Um hier entgegen zu wirken, ist es notwendig, mindestens einmal im Jahr das Pferdemaul auf Unregelmäßigkeiten zu kontrollieren und diese zu behandeln. Bei Pferden im Zahnwechsel (2-6 Jahre) und älteren Pferden ab 20 Jahren empfiehlt sich dies sogar alle sechs Monate.